Stefano Franscini: Mit seinen Statistiken schuf er die Schweiz
Der folgende Artikel ist in der NZZ am Sonntag vom 18.06.2023 erschienen. Den Original-Artikel gibt es hier zu lesen.
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Die Schweizer Nation ist eine Erfindung. Eine Erfindung, die aus einem losen Bund selbstverwalteter Staaten mit verschiedenen Sprachen, Konfessionen und Bräuchen einen Bundesstaat mit nationalem Selbstbewusstsein geschaffen hat. Der Beitrag, den Mythen wie jene von Wilhelm Tell und dem Rütlischwur dazu geleistet haben, ist altbekannt.
Weniger bekannt sein dürfte, dass die Erfindung der Schweizer Nation nicht nur von patriotischen Fiktionen der Vergangenheit, sondern immer auch von statistischen Fakten gezehrt hat. Wesentlich zu verdanken ist dies Stefano Franscini: Lehrer, Statistiker und Mitglied des ersten Bundesrats der Schweiz.
Franscini weiss schon im 19. Jahrhundert, was viele Politiker und Wissenschafter des 21. Jahrhunderts wieder vergessen zu haben scheinen, nämlich dass Statistiken nicht bloss Wirklichkeiten beschreiben, sondern eigene Wirklichkeiten schaffen. Indem Franscini den Zustand der Schweiz mithilfe von Statistiken erfasst, verwirklicht er die abstrakte Idee einer Schweizer Nation als einheitliches politisches Gebilde.
Was ist geblieben von dem Mann, dessen mit den Worten «arm geboren, arm gelebt, arm gestorben» gedacht wird?
Den vollständigen Artikel gibt es hier zu lesen.
Ausführliches Porträt von Stefano Franscini im «Significance Magazine»
Ein ausführliches Porträt des statistischen und politischen Wirkens von Stefano Franscini ist im «Significance Magazine» erschienen (https://doi.org/10.1093/jrssig/qmad066). Der vollständige Artikel lässt sich hier lesen.
Relevante Interessenverbindungen
Ich bin Präsident der Ideenschmiede «Reatch! Research. Think. Change.», welche das Franxini-Projekt lanciert hat. Siehe hier für eine vollständige Liste aller Interessenverbindungen.