Ich schreibe seit mehreren Jahren. Zum Spass, für verschiedene Zeitungen und Magazine sowie auf Auftragsbasis. Unten finden Sie einen Überblick über verschiedene Texte von mir.
Aktuelle Texte
Die aktuellsten Artikel von mir - die vollständige Liste finden Sie hier.
Der preisgekrönte Film «Oppenheimer» zeigt die bombastischen Seiten von Wissenschaft. Das unterhält, macht Wissenschaft aber genauso wenig fassbar wie andere Blockbuster. Besser geeignet sind dazu die leisen Töne alter Detektivfilme.
Das Zusammenspiel von Wissenschaft und Politik ist nötig, um gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen. Es ist jedoch kein Freipass dafür, die Unterscheidung zwischen wissenschaftlicher und politischer Tätigkeit aufzugeben.
Können Forschende gleichzeitig Aktivismus und Wissenschaft betreiben? Der Geowissenschaftler Augustin Fragnière und der Biostatistiker Servan Grüninger debattieren.
Die Schweiz gehöre längst zur wissenschaftlichen Elite, doch im Geist sei sie ein Volk von Bäuerinnen und Bauern geblieben. Um die Zukunft zu gestalten, brauche es in Wissenschaft wie Politik den Mut, Neues zu wagen.
Madeleine Pape is a sociologist of gender at the University of Lausanne. In the interview, she discusses sex as a policy object, the public polarization of science, and the value of curiosity and openness in research in the classroom.
Wissenschaft, Kommunikation & Medien
Wie kommunizieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? Wie wird diese Kommunikation wahrgenommen und wiedergegeben in Medien und Politik? Eine grössere Auswahl der Texte findet sich hier.
Frauen schätzen sich durchschnittlich etwas linker ein als Männer, hat jüngst eine Auswertung gezeigt. Dennoch ist es übertrieben, von einem «Graben» zwischen den Geschlechtern zu sprechen. Dafür überlappen die politischen Selbsteinschätzungen von Männern und Frauen zu stark.
Geht es um Corona, Klimawandel oder andere wissenschaftliche Themen, beklagen Forschung und Medien vermehrt eine «falsche Ausgewogenheit» (engl. False Balance) in der Berichterstattung. Doch im Einzelfall ist es oft schwierig zu beurteilen, ob die Berichterstattung «richtig ausgewogen» oder «falsch ausgewogen» ist.
Hätte die Politik auf die wissenschaftlichen Einschätzungen gehört, würden wir nicht im Corona-Schlamassel stecken, kritisieren Mitglieder der nationalen Covid-19-Taskforce. Fragt sich nur: Auf welche Einschätzungen genau? Über Vorhersagen, Rechthaberei und unrealistische Erwartungen an die Wissenschaft.
Bei komplexen Herausforderungen wie der Bewältigung der Covid-19-Pandemie sind kompetente Fachleute gefragte Auskunftspersonen. Aber auch weniger kompetente Experten kommen in den Medien zu Wort. Wer langfristig glaubwürdig bleiben will, muss die Grenzen des eigenen Wissens kennen. Und auch Redaktionen tun gut daran, offensiv zu deklarieren, was gesichertes Wissen ist und was nur Spekulation.
Die politischen Debatten über 5G, Klimawandel und Tierversuche zeigen: Immer wieder verlieren sich Medien bei wissenschaftlichen und technischen Themen auf Nebenschauplätzen. Warum das so ist und wie es auch anders geht.
Wenn die Wissenschaft Weltbilder bedroht, sind ihre Leugner schnell zur Stelle. Ein Überblick über beliebte rhetorische Tricks und Vernebelungstaktiken.
Statistik
«Statistik sei für die Gegenwart, was eine unparteiische Geschichtsschreibung für die Vergangenheit ist.» - Stefano Franscini
Texte rund ums Thema Statistik. Eine grössere Auswahl der Texte findet sich hier.
Das Debakel um falsch zusammengezählte Wählerstimmen bei den eidgenössischen Wahlen offenbart eine tiefer liegende Wahrheit: Statistiken bilden die Wirklichkeit nicht einfach ab, sondern schaffen sie neu. Problematisch wird es, wenn sich statistische und erlebte Wirklichkeiten widersprechen.
«Bullshit-Forschung in den Verhaltenswissenschaften» ist in einem Gastkommentar kritisiert worden. Bemängelt wurde die oft fehlende Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Studien – diese Problematik stellt sich allerdings disziplinenübergreifend.
Vor 175 Jahren wurde die moderne Schweiz geschaffen – geeint durch eine Verfassung, aber geteilt durch Sprache und Religion. Das Entstehen einer schweizerischen Identität ist auch dem Statistiker und Bundesrat Stefano Franscini zu verdanken.
Inzidenz. Positivitätsrate. Reproduktionszahl. Aus der Berichterstattung zur Corona-Pandemie sind Zahlen und Statistiken nicht wegzudenken. Ob die Lesenden diese aber richtig beurteilen können, ist fraglich.
«Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.» Besser beschreibt kein Bonmot das zynische Misstrauen von vielen, wenn es um statistische Informationen geht. Gegenwärtig hat der Spruch wieder Hochkonjunktur. Mit der viralen Pandemie ist auch eine Welle «dummer» Statistiken über den Globus gerollt. Das überrascht nicht weiter, denn der kompetente und korrekte Umgang mit Zahlen will gelernt sein.
Guinness war Ende des 19. Jahrhunderts die grösste Brauerei der Welt. Hier erfand ein unbekannter Chemiker eine statistische Methode, die bis heute unentbehrlich ist.
Wissenschaft und Politik
Artikel und Kommentare rund um die Interaktion von Wissenschaft und Politik. Eine grössere Auswahl der Texte findet sich hier.
Gelangen wissenschaftliche Erkenntnisse in die Politik, dienen sie Zielen, die nicht jene der Wissenschaft sind. Das Beispiel der Statistik zeigt, welche Verantwortung damit einhergeht – und dass Wissenschaft auch dann Macht entfaltet, wenn sie den normativen Rahmen nicht selbst bestimmen kann.
Das Zusammenspiel von Wissenschaft und Politik ist nötig, um gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen. Es ist jedoch kein Freipass dafür, die Unterscheidung zwischen wissenschaftlicher und politischer Tätigkeit aufzugeben.
Wissenschaft und politischer Aktivismus gehen nicht zusammen, heisst es oft. Aber wieso hört man diese Kritik nur bei jenen, die auf die Strasse gehen und kaum bei Forschenden, die in Zeitungsspalten, in Interviews oder auf Twitter für eine Sache kämpfen?
Forschende engagieren sich lautstark in politischen Debatten bis hin zu illegalen Sitzblockaden auf Schweizer Autobahnen. Ist das Anmassung oder Bürgerpflicht?
Forscher beraten Politiker, ohne sie zu respektieren. Politikerinnen verweisen auf die Wissenschaft, ohne sie zu würdigen. Das ist keine gute Grundlage für eine konstruktive Zusammenarbeit.
Nach den jüngsten Bundesratsentscheiden wird einmal mehr die «wissenschaftliche Ignoranz» der Politik lamentiert. Das entlarvt nicht nur die politische Naivität einzelner Experten, sondern ist auch gefährlich für die Wissenschaften.
Wissenschaft
Nabelschauen über den Wissenschaftsbetrieb. Eine grössere Auswahl findet sich hier.
Der Staat gibt Milliarden aus für die Forschung. Wieso es sich lohnt, damit auch jene Dinge zu erforschen, die fragwürdig oder skurril erscheinen mögen.
Akademische Forschende konkurrieren in erster Linie um Anerkennung. Wissenschaftlich gewinnbringend ist das nur bedingt. Denn das Wettrennen um die nächste Entdeckung geht auch auf Kosten der Qualität.
Citizen-Science will Bürgerinnen und Bürger zu Forschenden machen. Das gelingt bis anhin noch nicht. Doch die vielfältige Forschungslandschaft und die lange Miliztradition in der Schweiz bieten beste Voraussetzungen dafür.
Wenn Forschung und Entwicklung keinen Mehrwert bringen, dann gibt es keinen Grund, Zeit und Geld dafür aufzuwenden. Dafür ist das Geld zu knapp und die Zeit zu wertvoll. Doch wir müssen aufpassen, dass die wissenschaftliche Kreativität nicht unter zu hohen Erwartungen zusammenbricht.
Viele Menschen erwarten von der Wissenschaft einfache Antworten auf komplexe Fragen. Doch Forschungsergebnisse haben es an sich, die Dinge nicht einfacher, sondern komplizierter zu machen.
Wir sollten aufhören, Wissenschaft als «Problemlösungsmaschine» zu betrachten. Das Forschen nach neuen Erkenntnissen ist keine Fliessbandarbeit, sondern eine Entdeckungsreise in unbekannte Welten.
Mensch & Gesundheit
Eine grössere Auswahl der Texte findet sich hier.
Die Komplementärmedizin soll mit dem Placebo-Effekt Werbung machen, um ihr Image zu verbessern, meint Sabine Kuster. Doch oftmals ist der Placebo-Effekt bloss ein «Gar-Nichts»-Effekt.
Für die Komplementärmedizin gilt künftig das «Vertrauensprinzip». Die Therapien werden auch dann von der Krankenkasse bezahlt, wenn die Wirkung unbewiesen ist. Ein Fehler.
In regelmässigen Abständen wird in der Öffentlichkeit über den Sinn und Zweck von Impfungen gestritten. Doch aus wissenschaftlicher Sicht bräuchte es eigentlich gar keine Diskussion darüber: Impfungen wirken und schützen.
Pünktlich zu Halloween erklärt Servan, was der berühmte Graf aus Transsilvanien mit den beiden Infektionskrankheiten Tuberkulose und Tollwut zu tun hat.
Die Ebola-Epidemie in Westafrika ist die schlimmste seit der Entdeckung des Erregers und stürzt die betroffenen Länder in eine medizinische, wirtschaftliche und politische Krise. Doch warum sorgt Ebola für grössere Schlagzeilen als als Malaria, Tuberkulose und AIDS zusammen?
Tierversuche
Eine grössere Auswahl der Texte zu diesem Thema findet sich hier.
Wenn Forschende sich in der öffentlichen Debatte über Tierversuche Gehör verschaffen wollen, braucht es mehr als Fakten. Sie müssen sich auch mit weltanschaulichen Differenzen befassen und die eigenen Wertehaltungen reflektieren.
Die Initiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot» würde künftig in der Schweiz lebensrettende Medikamente verbieten. Das sollte man klar und deutlich sagen.
Die Schweiz zeigt, wie sich Spitzenforschung und strenger Tierschutz vereinen lassen. Auf den Lorbeeren ausruhen dürfen sich Schweizer Forschende aber nicht.
Sollen wir schwerbelastende Tierversuche verbieten? Um diese Frage zu diskutieren, wurde ich ins Radio eingeladen. Ein ergänzender Rückblick.
Niemand will unnötige oder unnütze Tierversuche. Doch an der Frage, was nötig und nützlich ist, scheiden sich die Geister.
In Basel fordern Tierrechtler, dass Primaten Grundrechte erhalten. Das gefährdet nicht nur Forschung und Medizin, sondern stellt auch das Verhältnis von Mensch und Tier grundlegend in Frage.
Politik
«Der Staat verlangt vom Bürger ein Doppeltes: grundsätzliche Zustimmung, denn sonst kann er nicht leben; Kritik im Einzelnen, sonst erstarrt er.»
- Mani Matter, in: Was kann einer gegen Zen Buddhisten (2016), S. 121
Gedanken zu Demokratie, Abstimmungen und politischen Debatten. Eine grössere Auswahl der Texte findet sich hier.
Nirgendwo sind die Corona-Massnahmen demokratisch so gut abgestützt wie in der Schweiz. Trotzdem reden selbsternannte Freiheitskämpfer von Diktatur und gestohlenen Abstimmungen und setzen damit die demokratischen Traditionen der Schweiz aufs Spiel.
Über ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie sorgt das politische Spiel mit COVID-19-Kennzahlen weiterhin für Verwirrung, Ärger und Frustration. Dabei folgt es einem sehr einfachen Drehbuch.
Geht es um Imagepflege und politische Durchschlagskraft, kann den Schweizer Bauern niemand das Wasser reichen. Höchste Zeit für die Wissenschaft, von den Besten zu lernen.
Die Schweizer wollen ihr gebührenfinanziertes Radio und Fernsehen behalten. Bis zum Schluss kämpften Gegner und Befürworter der No-Billag-Initiative ideologisch wie selten bis an die Schmerzgrenze. Was wir daraus lernen können
Der politische Kampfbegriff «postfaktisch» täuscht vor, dass es einst ein faktisches Zeitalter gab, in dem die Demokratie florierte.
Nach jedem terroristischen Ereignis wird versucht, das Unfassbare mit Wahrscheinlichkeitsberechnungen besser einzuordnen. Doch nicht alle Zahlen sind miteinander vergleichbar.
Tansania-Blog
Der Tansania-Blog ist im Rahmen meiner Zivildienstätigkeit am Schweizerischen Tropen- und Public Health Institute entstanden und von August 2014 bis Februar 2015 auf «NZZ Campus» (heute NZZ Karriere) erschienen. Eine grössere Auswahl der Texte findet sich hier.
Die Vorstellung, dass ein Mensch mit dunkler Hautfarbe Europäer sein kann, hat sich in den Köpfen vieler Europäer noch nicht festgesetzt. Kaum verbreiteter dürfte aber die Einsicht sein, dass ein Weisser durch und durch Afrikaner sein kann.
Freiwilligenarbeit in Entwicklungsländern wird üblicherweise als etwas Lobenswertes angesehen. Doch sie kann auch sehr viel Schaden anrichten und ein längst überholtes Rollenverständnis zementieren.
Bagamoyo ist trotz seiner gut 35'000 Einwohner ein ziemlich verschlafenes Nest an der Ostküste Tansanias. Hinter der bröckelnden Fassade des Ortes versteckt sich aber eine bewegte Geschichte. Servan erzählt von seinem neuen Zuhause.
Über bürokratische Hürden und wiehernde Amtsschimmel stolpert man wohl auf der ganzen Welt. Auch Servan hat seit seiner Ankunft in Tansania schon mehr als einmal unliebsame Bekanntschaft mit dem administrativen Unpaarhufer gemacht.
Gedankenstücke
«Das Gegenteil von Erzählen ist Reden.»
- Peter Bichsel, in: Zimmer 202 (2010)
All das, was sich nicht in eine Kategorie packen lässt. Eine grössere Auswahl der Texte findet sich hier.
Der preisgekrönte Film «Oppenheimer» zeigt die bombastischen Seiten von Wissenschaft. Das unterhält, macht Wissenschaft aber genauso wenig fassbar wie andere Blockbuster. Besser geeignet sind dazu die leisen Töne alter Detektivfilme.
Computerprogramme können auch Kolumnen schreiben – und zwar so, dass sie nicht mehr von menschengemachten Texten unterscheidbar sind. Einige fürchten sich, dass Maschinen menschliche Schreiberlinge verdrängen. Bei manchen wäre das ein Gewinn.
What happens if you let the dice decide your fate? Luke Rhinehart set out to find out.
Gelangen wissenschaftliche Erkenntnisse in die Politik, dienen sie Zielen, die nicht jene der Wissenschaft sind. Das Beispiel der Statistik zeigt, welche Verantwortung damit einhergeht – und dass Wissenschaft auch dann Macht entfaltet, wenn sie den normativen Rahmen nicht selbst bestimmen kann.